Umbau eines Doppelhauses in Leipzig

Sabine Neumann Sabine Neumann
Haus H, KARO* architekten KARO* architekten Living room
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Alte Gebäude haben einen ganz besonderen Reiz. Leider fällt dieser viel zu oft dem Verfall zum Opfer, sodass man an einem Haus, das über Jahrzehnte hinweg leer stand, häufig nur mit sehr viel Fantasie seinen ursprünglichen Charme erkennen kann. Dann ist es höchste Zeit, der vergessenen Schönheit ein wenig auf die Sprünge zu helfen und es mit moderner Technik, cleveren Ideen und jeder Menge Kreativität ins Hier und Jetzt zu holen, ohne dass dabei das Flair der Entstehungszeit verloren geht. Vor dieser Aufgabe stand das Team von KARO Architekten, als es darum ging, eine Leipziger Doppelhaushälfte aus den 1920er Jahren von Grund auf zu modernisieren, umzubauen und zu erweitern. Und zwar so, dass der Umbau auf zeitgenössische Weise die städtebauliche Ordnung ergänzt und mit der Verschränkung von Innen- und Außenraum ein großzügiges offenes und modernes Wohnkontinuum entsteht. Hier gibt es die spannenden Bilder zum Projekt:

Das Ergebnis

Ein ebenso einladendes wie eindrucksvolles modernes Gebäude, das sich dennoch den ganz besonderen Charme seiner Entstehungszeit bewahrt hat.

Straßenansicht vorher

So sah die Doppelhaushälfte vor den Umbaumaßnahmen aus. Sie war eines der letzten nahezu unveränderten Gebäude aus der Entstehungszeit in den 1920er Jahren und stand längere Zeit leer.

Straßenansicht nachher

Zur Straße hin erfuhr das Haus selbst aus denkmalpflegerischen Gründen möglichst wenig Veränderung. Dennoch wurde seitlich an die Doppelhaushälfte eine Garage errichtet, die durch fassadenbündige Tore zur Straße sowie zur Rückseite weiterhin eine Durchfahrt in den Gartenbereich ermöglicht. Alle neu eingefügten und mit neuen Funktionen besetzten Bauteile wurden mit dem gleichen dunklen Fassadenmaterial »Fundermax« verkleidet. Die gemeinsame Formensprache und Materialität der neuen Baukörper bilden einen starken Kontrast zum Hauptgebäude.

Gartenansicht vorher

Bevor die Bagger ihre Arbeit verrichteten, wirkte das Haus vom Garten her betrachtet wenig reizvoll und ziemlich von der Außenwelt abgeschottet.

Gartenansicht nachher

Auch auf der Gartenseite wurde einiges getan, um den historischen Charakter der Doppelhaushälfte mit modernen Elementen zu kombinieren. Durch die neue Erweiterung entstand ein kontrastierender, eingeschobener Baukörper, der zu schweben scheint und sich räumlich klar vom Haupthaus löst. Gleichzeitig ergibt sich so eine Terrasse für das erste Obergeschoss. Die Verglasung, die sich über die gesamte Breite hin zum Garten öffnen lässt, generiert direkte Blickbeziehungen vom Innenraum ins Grüne und schafft gleichzeitig einen Ausgang über die höhengleiche Terrasse in den Garten. Das Wohnen geht auf diese Weise vom Haus direkt in den Garten über.

Wohnbereich

Ursprünglich besaß das Gebäude eine sehr kleinteilige Raumstruktur. Durch die Erweiterung und Öffnung zum Garten hin entstand eine neue Großzügigkeit: Das Erdgeschoss wurde komplett entkernt, sodass sich eine großzügige, offene Erdgeschossebene ergab, die als ein Raum erlebbar wird. Schiebetüren, die bündig in die Wände eingefahren werden können, erlauben optional das Unterteilen in Einzelräume. Der in der gesamten Ebene verbaute gleiche Dielenbelag und die einheitlich durchlaufende Decke verstärken den Eindruck eines offenen großen Raumes. Gleichzeitig geht der Wohnbereich durch die offene Fensterfront nahtlos in den Garten über.

Obergeschoss

Auch im Obergeschoss galt es, neue Großzügigkeit, Funktionalität, Modernität und energetische Effizienz zu erzielen, aber dabei baulich reizvolle Details der Entstehungszeit des Hauses zu erhalten.

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