Ein schönes Paar: die Fünfziger und die Zehner

Elisabeth Liebing Elisabeth Liebing
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Da der Architekt Götz Oertel selbst immer auf der Suche nach einer außergewöhnlichen Bleibe für den Urlaub ist, war die Umgestaltung des ehemaligen Apothekerhauses zu einer Gästeunterkunft eine Herzensangelegenheit, die der Architekt bestens umsetzte. Das Architekturbüro plant sowohl öffentliche als auch private Bauten in ganz Deutschland. Heute machen wir uns einen Eindruck der Arbeit in Simmern. 

Ansicht

Insgesamt fünf Gästeappartements und ein Seminarraum finden sich in diesem schmalen Stadthaus. Das Gebäude wurde in den 1950er-Jahren gebaut und weist noch immer den eindeutigen Charme dieser Zeit, jedoch nun modern interpretiert, auf. Bevor das Haus als Gästeunterbringung umgenutzt wurde, befanden sich darin ein Elektro- und Musikladen und später eine Apotheke. 

Die Fassade wurde in strahlendem Weiß verputzt. Kontrastreich gestalten sich dazu die schwarzen Rahmen, die um die Fenster gemalert wurden und somit den Bereich der Öffnungen akzentuieren. Der französische Balkon der ersten Etage ist ein klares Indiz der Fünfziger und wurde hier stilsicher aufgenommen. 

Eingang

Der Eingang des herausgeputzten, scheinbar kleinen Haus ist bereits vielversprechend. Das Gebäude liegt ruhig in der Fußgängerzone von Simmern. Von der Dachterrasse kann man ins Grüne blicken und sieht den Schinderhannesturm und die Stephanskirche.

Appartement 1

Machen wir eine kleine Begehung durch eines der Appartements des Stadthotels. Hier befinden wir uns im Appartement 1, das 60 Quadratmeter groß ist, insgesamt gibt es davon zwei. Dieses ist zum rückseitigen Teil des Hauses ausgerichtet und orientiert sich im ersten Obergeschoss zu den Höfen und Gärten. Jede Wohnung verfügt über eine Kochzeile, sodass man sich selbst versorgen kann. 

Einrichtung

In diesem Esszimmer wird die Mischung der Einrichtungsgegenstände deutlich, die sich aus modernen Designermöbeln, Unikaten der 1950er- und 1960er-Jahre und individuell entworfenen Küchenmöbeln zusammensetzt. Die Wänden blieben gänzlich Weiß und bieten den Möbeln eine ideale Kulisse zum Wirken. Der Holzboden wurde in einem Fischgrätmuster verlegt und bildet eine wunderbare Basis. 

Der Tisch, eigentlich als Schreibtisch gedacht, stammt von dem Architekten und Designer Egon Eiermann

Film und Fernsehen

Gesonderten Wert legte man bei der dekorativen Inneneinrichtung auf Filmplakate und Fotografien, die aus dem Film „Die andere Heimat“ von Edgar Reitz stammen. Diese werden auch im Rahmen einer Dauerausstellung aus dem Archiv des lokalen Programmkinos gezeigt. Somit integrierte man den Filmort Schabbach und einige weitere Drehorte des Films in das Gebäude, da die Drehorte quasi um die Ecke liegen.  

Ein Wohnzimmer

Ganz getreu dem Filmnamen setzt sich der Heimatgedanke ebenfalls im Interieur fort. Denn man hat hier schlicht das Gefühl, Zuhause zu sein und sich nicht in einer fremden Bleibe aufzuhalten. Kissen und weitere Textilien tragen einen großen Teil dazu bei. 

Ein Schlafzimmer

Heimeligkeit kehrt auch in den Schlafzimmern ein, wie hier unter dem Dach im sogenannten Studio 5. Diese Emotion wird mittels der freigelegten Holzbalken der Dachkonstruktion herbeigerufen. Farblich wagte man mit Schwarz und Weiß keine Experimente, sodass eine schlichte und zeitlose Gestalt entstand. Die Gaubenfenster sorgen für eine helle Atmosphäre.

Weitere Anregungen zu Schwarz und Weiß findet ihr in dem Ideenbuch: Wohnen in Schwarz-Weiß—Accessoires Made in Germany

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