DIY: Holzboden streichen und neu gestalten

Sarah Müller Sarah Müller
Eiche Arte Coronal , V.I.P.Floors V.I.P.Floors Country style dining room
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Einen Holzboden zu streichen ist eine Mammutaufgabe, für die man vor allem eines braucht—Zeit. Doch die Tage und Wochen, die man sich mitunter frei nehmen muss, um den Boden zu bearbeiten, werden sich auszahlen. Die gezielte Farbgestaltung macht einen Holzfußboden zum stilvollen Ausgangspunkt für die Wohnungseinrichtung und hält die Beschaffenheit des Holzes robust. Für ein perfektes Resultat können selbstverständlich Experten herangezogen werden, doch auch wenn ihr nach unserer DIY Anleitung selbst Hand anlegt, wird euch das Holzböden zu streichen gelingen.

Wachs, Lack oder Öl

Die Entscheidung zum Holzboden streichen kann vielerlei Gründe haben. Fast immer steht die Oberflächenbehandlung zum Schutz und zur Pflege des Bodens an erster Stelle. Wachs, Lacke und Öle kommen dabei zur Verwendung, die den Fußboden in angenehmen Holzfarben und Nuancen weit abseits der Farbe Braun tönen. Je nach Holzart wird der Baustoff im Vorfeld seinen eigenen natürlichen Farbton in die Fußbodengestaltung mitbringen. Entsprechend des gewählten Färbemittels kann dieser natureigene Ton die letztendliche Farbwirkung beeinflussen. Umso wichtiger ist es deshalb über die Verwendung dieser Mittel Bescheid zu wissen.

Farböl für Holzfußböden: Einen hölzernen Boden mit Farböl zu versehen bedeutet, das Holz von innen heraus einzufärben. Anders als bei Farblacken bildet Öl dabei keine aufliegende Schicht, sondern sickert ein, um schließlich bis an die Holzoberfläche vorzudringen. Im ersten Ergebnis werden die Holzdielen eher glanzlos erscheinen, doch diese Wirkung verändert sich, wenn der Fußboden im letzten Schritt gründlich poliert. Einen Holzboden mit Farböl zu behandeln ist zeitaufwendig, denn das Öl wird mindestens zwei Mal aufgetragen und ist erst nach zwei Wochen vollständig ausgehärtet. 

Mit Farbwachs Holzböden streichen: Für den Anstrich von Holzfußböden stellt sich Farbwachs als Gemisch aus Wachs und Öl dar, wobei das Farböl in die Textur des Holzes eindringt und das Wachs die Holzoberfläche versiegelt. Erkennbar ist die Wachsbehandlung an einem leicht glänzenden Schutzfilm, der die natürliche Wirkung des Holzfußbodens angenehm hervorhebt. 

Holzboden streichen mit Farblacken: Am wenigsten Zeit nimmt diese Variante des Holzanstrichs in Anspruch. Anders als bei Farbwachs und Farböl dringt die Lackierung nicht in die Holzstruktur ein, sondern bildet eine Schicht auf den Dielen. Hierdurch wird in der Farbwirkung die Maserung der Hölzer überdeckt. Will man mit Farblacken einen Holzboden streichen, sollte man sich einer wesentlichen Eigenschaft von Holz bewusst sein. Als Naturmaterial sind Hölzer lebendig, dehnen sich aus und tragen zum Raumklima bei, indem sie Feuchtigkeit absorbieren und abgeben. Farblacke beeinträchtigen diese natürlichen Prozesse, sodass es passieren kann, dass die Lackierung stellenweise aufplatzt und in kurzen Abstände aufgebessert werden muss. 

Farbwahl

Die Farbvielfalt zum Streichen von Holzböden ist groß und richtet sich insbesondere an Nuancen, die das natürliche Farbaufkommen von Holzarten widerspiegeln. Auch außerhalb der holzeigenen Töne lassen sich Farbgebungen realisieren. In der Innenraumgestaltung ist der Fußboden wichtiger Bestandteil des Einrichtungskonzepts, sodass die Farbwahl mit den Lichtverhältnissen im Raum und dem vorhandenen Inventar abgestimmt werden sollte. 

So passen zu Möbeln aus Eichenholz Holzdielen, die ebenfalls im Farbton Eiche gestrichen sind. Auch ein weißer Holzfußboden ist eine geeignete Wahl, um dunkle Wohnräume aufzuhellen oder neutraler Untergrund für die Wohneinrichtung zu werden. Schwarz gestrichen Holzböden hinterlassen einen ganz außergewöhnlichen Eindruck, benötigen jedoch Räume mit hohen natürlichen Lichtanteilen, da die Farbe Licht absorbiert und Räume schnell kalt und dunkel wirken lässt. Baumärkte und Farbfachhändler können euch für alle Varianten zum Holzboden streichen Farbfächer vorlegen. Lasst euch am besten Farbproben mitgeben, die ihr an ausgewählten Stellen testet, um das Farbresultat besser einschätzen zu können.

Werkzeug

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Habt ihr eine Farbauswahl getroffen, solltet ihr euch im Fachhandel nach dem Werkzeug umschauen, mit dem eure Farbe professionell den Holzboden bestreicht.

Klarlack oder Farblack: Nur wasserverdünnbare Lacke sollten zum Holzboden streichen zum Einsatz kommen

Hartwachsöl oder Farböl: Diese Färbemittel könnt ihr als Alternativ zum Lack erwerben.

Anstrich: Hierfür werdet ihr Pinsel, Flächenstreicher, eine kurzflorige Nylonrolle und eine Lackwanne brauchen.

Holzbearbeitung: Um den Holzboden optimal vorzubereiten, benötigt ihr einen Schwingschleifer und Schleifpapier der Körnung 100 bis 240.

Außerdem: Für verschiedene Zwischenschritte werden Abdeckpapier, Abdeckfolie, Klebeband, Staubsauger und ein herkömmlicher Putzschwamm nötig sein. Daneben ist ein Mundschutz dringend zu verwenden.

Umgang mit Werkzeug und Materialien

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Das Material Holz will richtig bearbeitet werden. Wer also noch nie einen Schwingschleifer in der Hand gehalten hatte oder nicht wirklich weiß, wie mit Pinsel und Farbrolle umzugehen ist, sollte sich vorher in aller Kürze darin schulen. Durch die richtige Handhabe lässt sich nämlich die Verarbeitungszeit beim Holzbodenstreichen verkürzen, das Gerät wird geschont und die Farbe sparsam aufgetragen. Den Schwingschleifer werdet ihr benötigen, um den Holzfußboden anzuschleifen und etwaige Farbreste oder Baustoffe zu entfernen. Beim Vorgang des Schleifens solltet ihr mit dem Gerät nie still stehen, sondern es immer in kreisenden Bewegungen in Gang halten. Mit Flächenstreicher, Pinsel und Nylonrolle geht ihr ebenfalls zügig vor, um den Holzboden zu streichen. Achtet darauf, hierbei die einzelnen Dielen zu berücksichtigen. 

Holzboden vorbereiten

Die Farben sind gewählt und das Werkzeug gekauft, sodass es an die letzten Vorbereitungen zum Holzboden streichen gehen kann. Bevor der Holzboden gefärbt wird, nehmt ihr euch Seifenlauge und einen Putzschwamm zur Hand, um den Fußboden gründlich zu reinigen. Auf den Farblacken, Ölen und dem Wachsbehälter werdet ihr lesen, dass die Bodenfläche staub-, fett- und schmutzfrei sein muss, um die Farbe perfekt aufnehmen zu können. Mit klarem Wasser wird die Seifenlauge daher im direkten Anschluss entnommen und dem Boden Zeit zum trocknen gewährt. Daraufhin wird der Holzfußboden mit dem Schwingschleifgerät abgeschliffen. Besonders sorgfältig müsst ihr dabei vorgehen, wenn es einen alten Farbanstrich zu entfernen gilt. Den Feinstaub, der bei dieser Aktion entstehen wird, saugt ihr anschließend mit dem Staubsauger gründlich ab.

Grundierung

Zunächst wird auf den Holzfußboden eine Grundierung aufgetragen. Zwei Möglichkeiten stehen euch hierbei zur Auswahl. So existieren auf dem Markt Grundierungen, die speziell für das Streichen von Holzböden entwickelt wurden. Doch ihr könnt auch einen Klarlack zu 10% mit Wasser verdünnen, um den Fußboden zu grundieren. Mit einem Flächenstreicher wird diese Vorstreichfarbe gleichmäßig aufgetragen, um die offenporige Holzoberfläche zu schließen. Während der circa 10 Stunden andauernden Trocknungszeit ist der Raum gut zu lüften. Vor dem eigentlichen Holzboden streichen wird in einem letzten Schritt der Holzboden mit feinkörnigem Schleifpapier leicht angeschliffen. 

Arbeitsschritte

Streicht ihr den Holzboden mit Farblack, kommt dieser mithilfe einer Nylonfarbrolle auf die Dielen. Hartwachs und Farböl streicht ihr hingegen auf Holzböden, indem ein Pinsel verwendet wird. Mit einer dünnen Schicht wird der Fußboden dabei bestrichen, bis das Öl oder Wachs vollständig in das Material einzieht. Die Trocknungszeit entnehmt ihr dem Farbmittelbehälter und setzt den zweiten Anstrich dementsprechend an. 24 Stunden danach kann es abschließend zum Polieren des neu gestalteten Holzfußbodens kommen. Zu diesem umfangreichen DIY Projekt des Holzbodenstreichens haben wir dieses Ideenbuch für euch gefunden. Euren Wohn- und Schlafzimmern sei ein neuer Holzfußboden gegönnt!

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