15 nachhaltige Terrassen Tipps: Heimische Hölzer statt Bangkirai

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Bangkirai, manchmal auch Bankirai oder Bangirai genannt, ist ein tropischer Baum, der den botanischen Namen Shorea laevis trägt. Ursprünglicher Handelsname der aus Indonesien, Myanmar, Thailand, Sumatra und Borneo stammenden Hölzer war Yellow Balau. Jahrzehnte lang wurden Tropenhölzer wie Bangkirai als idealer Werkstoff für den Bau von europäischen Terrassen angepriesen, mit wenig Einsicht darauf, welche umweltschädlichen Konsequenzen der intensive Anbau und die Gewinnung von Tropenhölzern hat.

Glücklicherweise findet im modernen Bauwesen und in der Architektur ein Umdenken statt. Und es stellt sich die Frage: Welche Alternativen gibt es zu der Verwendung tropischer Hölzer? Wenn euch sommerliche Temperaturen dazu inspirieren, eine Terrasse zu bauen, steht ihr vermutlich genau vor dieser Frage. Das folgende Ideenbuch gibt Aufschluss darüber, weshalb Bangkirai leider immer noch verwendet wird, warum es so beliebt ist und welche heimischen Hölzer sich hervorragend als Alternativen für den Terrassenbau eignen.

Bangkirai ist ein Tropenholz

Bangkirai ist ein Tropenholz, das ursprünglich aus Indonesien, Myanmar, Thailand, Sumatra und Borneo stammt. Aufgrund der hohen Nachfrage auf dem Weltmarkt, wurde der Anbau und die Gewinnung auf viele andere Länder des asiatischen Raums ausgeweitet.

Dabei stellte der Handel fest, dass die Qualität unter diesem übermäßigen Anbau leidet. Das Original ist also nicht so ohne weiteres zu reproduzieren. Heute werden verschiedene Holzarten, die nicht zum Shorea laevis Baum gehören, unter dem Begriff Bangkirai zusammengefasst.

Kein Holz für umweltbewusstes Wohnen

Bangkirai hat, um es einfach zu fassen, wie alle Tropenhölzer eine schlechte Ökobilanz. In den Regenwäldern unseres Planeten wird exzessiv Raubbau betrieben. In Europa können wir daher nicht ausschließen, dass trotz aller Bemühungen und Kontrollen auch Raubholz als Terrassendielen verkauft und verbaut wird.

Jedes Jahr werden etwa 160.000 Quadratkilometer Regenwald abgeholzt. Wenn wir so weiter machen, wird es in 300 Jahren keinen Regenwald mehr geben.

Wo wird Bangkirai verwendet?

Seit den 1990er Jahren wird Bangkirai vermehrt in der Gestaltung der Außenbereichs eingesetzt. Man nimmt es vor allem für den Bau von Terrassen, Gartenmöbeln und Pool-Umrandungen.

Der Handel mit Holz

Inzwischen werden 25 verschiedene Baumarten unter dem Begriff Bangkarai zusammengefasst. Diese schwanken enorm in Qualität und werden doch alle unter dem Deckmantel des einen Originals verkauft.

Die Preise sind dementsprechend hoch. Fälschungen finden ihren Weg auf den Markt, um der Nachfrage gerecht zu werden. Die reinen Materialkosten von Bangkirai Dielen liegen zwischen 70 € und 100 € pro Quadratmeter.

Bangkirai im Terrassenbau

In europäischen Ländern finden sich noch immer viele Terrassen, die aus Bangkirai gefertigt wurden.

Dabei sind sowohl die Unterkonstruktion als auch die Dielen aus dem Tropenholz. Die Dielen gibt es mit glatter oder geriffelter Oberfläche.

Eigenschaften von Bangkirai

Bangkirai zeichnet sich besonders durch seine Haltbarkeit und Witterungsbeständigkeit aus. Der Laubbaum wächst sehr langsam und kann bis zu 75 Meter hoch werden.

Es ist ein sehr hartes und robustes Holz, das Substanzen wie ätherische Öle einlagert, die wiederum Schädlinge und Pilze abwehren. Diese Voraussetzungen führen dazu, dass Terrassenböden aus Bangkirai bis zu 30 Jahre halten.

Sein Vorteil ist sein Verderben

Bangkirai ist extrem witterungsbeständig. Sein größter Vorteil ist somit zugleich auch sein Verderben:

Die Beständigkeit ist der Hauptgrund, weshalb das Tropenholz noch immer so viel Anwendung im Terrassenbau findet. Das mit ätherischen Ölen durchsetzte Holz ist zudem widerstandsfähig gegen Schädlinge und Pilze.

Auf der Liste der gefährdeten Arten

IUCN steht für International Union for Conservation of Nature. Shorea laevis wird auf der IUCN Red List of Threatened Species  als Vulnerable / Threatened gelistet.

Um der steten Nachfrage nach Bangkarai gerecht zu werden, wird die Abholzung der Regenwälder weiterhin vorangetrieben.

Alternative Holzarten für den Terrassenbau

Holzarten werden in Dauerhaftigkeitsklassen unterteilt. Klasse 1 bedeutet sehr dauerhaft, Klasse 5 bedeutet nicht dauerhaft.

Die heimischen Hölzer Lärche, Robinie und Douglasie stehen in ihrer Dauerhaftigkeitsklasse den Tropenhölzern in kaum etwas nach und sind gute Alternativen für den regionalen Terrassenbau.

Heimisches Holz instand halten

In den letzten Jahren wurden einige Verfahren entwickelt, um auch nicht ganz so dauerhafte Arten wie etwa Kiefer, Buche oder Esche haltbarer zu machen. Holz ist eben ein Naturstoff und verändern sein Aussehen mit der Zeit. Öle oder Wachs können hier Abhilfe schaffen.

Wenn ihr zusätzlich eine gute Drainage anlegt und darauf achtet, dass Regenwasser abfließen kann, sind die besten Voraussetzungen gegeben, um lange Freude an der Terrasse zu haben.

Terrassendielen aus Kunststoff

Zugegeben, Kunststoff ist im Allgemeinen keine Option für den nachhaltig bewussten Lebensstil. Allerdings gibt es bereits Anbieter, die sich auf Terrassenbretter aus recyceltem Material spezialisiert haben.

Das Angebot wächst und es wird sich in dem Segment der recycelten Roh- und Baustoffe in den nächsten Jahren ein großes Entwicklungspotential abzeichnen.

Eine Terrasse selber bauen

Mit etwas Geduld und einem ordentlichen Plan könnt ihr eure Terrasse problemlos selbst verwirklichen. Ein paar Tipps für den Anfang:

  1. Zeichnet einen Plan. Ein Plan ist immer gut, am besten maßstabsgetreu und in Absprache mit jemandem, der vielleicht schon einmal eine Terrasse gebaut hat.
  2. Kalkuliert ein 2 bis 3-prozentiges Gefälle ein. So kann das Regenwasser später ablaufen.
  3. Stimmt die Unterkonstruktion auf den Terrassenbelag ab. Wenn ihr unterschiedliche Hölzer miteinander kombiniert, seid euch bewusst, dass diese unterschiedlich auf Witterung reagieren und demzufolge Risse und Unebenheiten entstehen können.
  4. Rechnet aus, wieviel Baumaterial bzw. Bauholz ihr benötigt.
  5. Und stattet euch mit dem passenden Werkzeug aus. Das kann man gut auch mal beim Nachbarn leihen.

Tragebalken und Unterkonstruktion

Die Unterkonstruktion dient als Rahmen, auf den die Dielen aufgebracht werden. Bevor ihr den Rahmen an geeigneter Stelle errichtet, solltet ihr den Untergrund prüfen. Ist der Boden zu nass, empfiehlt sich eventuell der Bau eines Drainagesystems.

Verbrauchsmaterial

Das Verbrauchsmaterial, also die Schrauben oder Nägel, richten sich im Allgemeinen nach der Holzart. Sobald ihr diese ausgesucht habt, lasst euch beraten, welches Verbrauchsmaterial sich für die Verarbeitung im Außenbereich eignet.

Umweltbewusstes Wohnen

Umweltbewusstes Bauen und Wohnen geht nur ohne den Einsatz von Tropenhölzern. Es sei denn, ihr lebt in Brasilien oder Borneo.

Kiefer, Fichte, Tanne, Eiche oder Lärche sind doch auch schön und sehr gut für den Außeneinsatz geeignet. Da kann man dann guten Gewissens die Freunde zur Grillparty auf der neuen Terrasse einladen.

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